Was bringt das Training mit der Black-Roll?
Faszientraining ist in aller Munde. Die Ursprünge des Faszientrainings gehen auf die Ärzte Andrew Still (1828-1917) und Ida Rolf (1896-1979) zurück. Letzt genannte hat erstmals auch ein Konzept entwickelt – das so genannte Rolfing. Im Jahr 2007 fand in Boston der erste Faszienkongress statt. Seit dieser Zeit findet diese Trainingsform weltweit immer mehr Anhänger sowohl im Leistungs- als auch im Breiten- und Gesundheitssport. Dies zu recht, denn die meisten Überlastungsschäden im Sportbereich betreffen nicht das rote Muskelfleisch, sondern das weißfarbige, kollagene Fasernetzwerk des Körpers, die Faszien.
In Deutschland wurde und wird das Thema Faszien und Faszientraining vor allem durch
Dr. Schleip bekannt gemacht.
Was heißt Faszie, was steckt hinter dem Konzept und was gilt es bei der Umsetzung zu beachten?
Unter Faszien versteht man alle faserigen Bindegewebsstrukturen. Diese durchziehen den gesamten Körper wie ein Netzwerk. Dabei ist das Fasziengewebe nicht nur Verpackungsmaterial, sondern es hat Einfluss auf Muskulatur, Bewegung, Haltung und Schmerzempfinden. Ein gutes, trainiertes Fasziennetz führt zu einer erhöhten Leistungsfähigkeit, schnelleren Heilungsprozessen und bietet präventiven Schutz vor Verletzungen.
In der Praxis enthält das Faszientraining Elemente aus dem Yoga und federnde Gymnastikbewegungen. Als Hilfsmittel werden die so genannten Blackrolls in das Fitnesstraining eingebunden.
Faszientraining sollte 2-3 x pro Woche für ca. 10 Minuten das persönliche
Fitnessprogramm ergänzen.
Innerhalb des Faszientrainings sollten das Faszienrollen, die Fasziendehnung und die Faszienkräftigung eingesetzt werden. Damit werden Verklebungen gelöst und die Gleitfähigkeit des Gewebes verbessert. Bei Benutzung einer Rolle oder eines Balles kann dieses Training zunächst einmal sehr schmerzhaft sein. Richtig durchgeführt lässt dieser Schmerz nach der Übung schnell nach. Über einen längeren Zeitraum verringert sich auch die Schmerzempfindlichkeit. Auftretende Hautrötungen müssen spätestens 2 Minuten nach Beendigung der Übungen verschwunden sein. Personen mit akuten Entzündungen oder entzündlichen Erkrankungen, Schwellungen und Schmerzen, bei Osteoporose, Bandscheibenvorfällen, künstlichen Gelenken sowie Tumoren sollten in jedem Fall vor Aufnahme eines Trainings mit einem Arzt Rücksprache halten. Ansonsten empfiehlt es sich auch bei dieser Trainingsform, sich die Übungen und deren richtige Ausführung von einem erfahrenen Trainer zeigen zu lassen.
Rainer Falch
Diplomsportlehrer, Fitnessexperte und Buchautor