Häufigkeit, Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten
Bewegung, Sport und gezieltes Training sind wesentliche Bestandteile in der Therapie, aber auch in der Vorbeugung!
20 Millionen Deutsche im Alter zwischen 18-80 Jahren haben nach aktuellen Zahlen des Robert Koch Instituts (2016) Bluthochdruck. Ab Werten von 140/90 in Ruhe spricht man von Bluthochdruck. Als normal gelten Werte um die 120/80. Der Blutdruck eines Menschen unterliegt ganz natürlichen Schwankungen und stellt eine Anpassungsreaktion an psychische und physische Belastungen dar. Beim Gesunden pendelt sich der Blutdruckwert immer wieder im Normalbereich ein, bei einem Bluthochdruck bleiben die Werte dauerhaft erhöht und belasten somit permanent das Herzkreislaufsystem. In 90 % der Fälle lässt sich keine organische Ursache finden. Wissenschaftler konnten allerdings verschiedene Risikofaktoren herausfinden, welche die Entstehung eines Bluthochdrucks begünstigen. Dazu zählen u. a. Übergewicht, zu hoher Salzkonsum, hoher Alkoholkonsum, Rauchen, niedrige Kaliumzufuhr, Bewegungsmangel und Stress. Die Medizin weiß seit langem, dass seelische Vorgänge unmittelbar Auswirkung auf den Blutdruck haben. Im Alltag spüren wir dies immer wieder an Körpergefühlen wie Druck im Hals, Schwitzen, Nervosität, Erröten, Herzklopfen und Hitzegefühle. Die Betroffenen nennen als Ursache dafür immer wieder bestimmte Gefühle: Ärger, schwierige Konflikte, natürlich auch Stress und Angst. Die Gefühle verändern innerhalb von Sekunden unsere Herz-Kreislauf- Regulation, Blutdruck- und Pulsanstieg sind die spürbaren Folgen. Die weitere Folge eines über Jahre bestehenden Bluthochdrucks kann ein Herzinfarkt oder Schlaganfall sein. Deshalb sollte ein auftretender Bluthochdruck in jedem Fall behandelt werden. Ihr Hausarzt oder ein Kardiologe legen gemeinsam mit Ihnen die Therapie fest.
In jedem Fall sollten die oben angesprochenen Risikofaktoren abgestellt werden. Dabei spielen Gewichtsreduktion, gezielte Umstellung der Ernährung, gezieltes körperliches Training und Stressregulation eine zentrale Rolle und können, konsequent angewendet, den Blutdruck im Verlauf von Monaten wieder in einen normalen Bereich bringen oder zumindest messbar absenken.
Vor Aufnahme eines Sport- oder Fitnessprogramms sollte der Blutdruck auf jeden Fall mal gemessen werden. Wenden Sie sich dazu an Ihren Fitnesstrainer. Empfehlenswert ist zudem, dass Sie ein Belastungs-EKG mit entsprechenden Blutdruckmessungen von Ihrem Arzt durchführen lassen. Ihr Arzt kann Ihnen damit bestimmte Belastungsgrenzen an die Hand geben. Bei der praktischen Umsetzung des Sport- und Fitnessprogramms sollten Sie sich von einem speziell ausgebildeten Sportlehrer/Trainer helfen lassen. Dieser wird zusammen mit Ihnen die geeigneten Übungen aussuchen und Ihnen die notwendigen Anstrengungsgrade sowie die Zeitdauer für die Durchführung an die Hand geben. Am Besten Sie kombinieren Ihr Fitnessprogramm mit gezielten Ernährungs- und Entspannungsmaßnahmen und der Erfolg wird nicht lange auf sich warten lassen.
Ein messbare Absenkung der zu hohen Blutdruckwerte, eine gesteigerte körperliche Leistungsfähigkeit, ein Plus an Gesundheit und damit eine höhere Lebensqualität sind der Lohn Ihrer Anstrengungen.
Rainer Falch
Diplomsportlehrer, Fitnessexperte und Buchautor