Hallo, wahrscheinlich weißt du nicht, dass seit Ende der 50er Jahre von deutschen Sportmedizinern Bewegungsmangel als ein Risikofaktor für die Entstehung von Herz- Kreislauferkrankungen vermutet wird. „Wer rastet, der rostet“ sagt der Volksmund! In den 1970er Jahren begann man weltweit, dem Phänomen Bewegungsmangel und seinen Folgen mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Spätestens seit der gemeinsamen Erklärung der Weltgesundheitsorganisation und des Weltverbandes der Sportmedizin 1994 in Köln wird körperliche Aktivität immer öfter als Präventionsmaßnahme empfohlen (siehe K. Hurrelmann at al. , Lehrbuch Prävention und Gesundheitsförderung, Verlag Hans Huber, 2010, S. 139). Dabei war und ist natürlich auch von Interesse, wie viel und welche Formen von Bewegung, körperlicher Aktivität, Training und Sport für die menschliche Gesundheit von Nutzen wären.
Warum haben so viele Menschen Bewegungsmangel?
Nun, zum einen hat sich unser Berufsleben verändert. Es gibt immer mehr Berufe, die im Sitzen ausgeführt werden. Immer mehr technische Hilfsmittel erleichtern die Arbeiten. Außerdem laufen wir nicht mehr zu unserem Arbeitsplatz oder fahren mit dem Fahrrad, sondern wir fahren mit dem Auto, Bus oder der Bahn. Zum anderen hat sich auch unser Freizeitverhalten verändert. Immer mehr sogenannte Bewegungskiller, welche unser Leben bequemer machen sollen, haben Einzug gehalten z. B. Aufzüge, Rolltreppen, Fernsehen, Computer, Smartphones, Onlinebanking, Onlineshopping, elektrische Haushaltsgeräte, Rasenmähroboter u.v.m. Dadurch hat sich die Anzahl der täglich zu Fuß zurückgelegten Kilometer innerhalb von 100 Jahren von durchschnittlich 20 km pro Tag auf durchschnittlich 1-2 km pro Tag reduziert. Kaum jemand muss sich in seinem alltäglichen Leben mehr körperlich anstrengen!
Jetzt könnte man natürlich sagen, das ist doch bequem und außerdem spare ich doch jede Menge Zeit, welche ich für schönere und angenehmere Dinge nutzen kann als für das Gehen von A nach B. Nun leider hat dieser Bewegungsmangel massive Auswirkungen auf unsere Gesundheit. In diesem Sinne ist Bewegungsmangel gefährlich. Denn die Wahrscheinlichkeit an einer oder mehrerer sogenannter Zivilisationskrankheiten z. B. Atherosklerose, Bluthochdruck, Herzinfarkt und Schlaganfall, Diabetes mellitus Typ 2, Arthrosen, Osteoporose, Rückenschmerzen, Depressionen, Altersdemenz und Alzheimer zu erkranken, steigt mit dem Grad des Bewegungsmangels drastisch an. Sogar die vorzeitige Sterblichkeit wird durch Bewegungsmangel beeinflusst. Eine aktuelle Studie aus dem Jahr 2020 veröffentlicht von Saint Maurice und Kollegen in der JAMA (Journal of the American Medical Association –internationale medizinische Fachzeitschrift) untersuchte den Zusammenhang von täglich zurückgelegten Schritten (objektiv gemessen mit Schrittzählern) und vorzeitigem Todesfall. Dabei hatte die aktivste Gruppe, welche mehr als 12000 Schritte pro Tag zurücklegte, eine 90% Risikoreduktion vorzeitig zu sterben gegenüber der inaktivsten Gruppe, welche weniger als 4000 Schritte pro Tag zurücklegte. Bewegungsverweigerer nutzen ja oft die Ausrede „Sport ist Mord“. Objektiv betrachtet müssen wir sagen, kein „Sport ist Selbstmord“ zumindest im Sinne von zu wenig Bewegung.
Wie kann ich als Laie erkennen, dass ich Bewegungsmangel habe?
An folgenden 6 Punkten ist dies leicht nachzuvollziehen:
- Sie stellen fest, dass Sie unbeweglicher geworden sind. Den Kopf beim Autofahren nicht mehr so gut drehen können, sich nicht mehr so gut bücken können, sich beim An- und Ausziehen von Shirts, Socken und Schuhen immer schwerer tun. Durch den Bewegungsmangel haben z. B. sich Ihre Muskeln verkürzt, ist Ihre Gelenkkapsel geschrumpft.
- Sie haben Schmerzen an Gelenken z. B. Knie, Hüfte oder im Bereich der Wirbelsäule. Die Gelenke sind nicht mehr ausreichend versorgt und „geschmiert“. Die entstandenen muskulären Dysbalancen verursachen einen ständigen erhöhten Zug und Druck auf das Gelenk, welches dann quasi als Hilfeschrei mit Schmerzen reagiert.
- Sie sind beim Treppensteigen, Bergauflaufen oder Radfahren viel schneller außer Puste und schnell kurzatmig. Das Herzkreislauf- und Atemsystem hat auf Grund von mangelnden Reizen an Leistung verloren.
- Sie fühlen sich oft energielos und nach einem anstrengenden Arbeitstag oder anderen anstrengenden Tätigkeiten schnell kaputt. Ihre Erholungsfähigkeit und Energieversorgung ist schlechter geworden.
- Sie haben zugenommen und haben das Gefühl, nicht mehr als früher gegessen zu haben.
- Sie sind häufig schlecht drauf, psychisch unausgeglichen und neigen zu einer depressiven Grundstimmung.
All das sind Auswirkungen des Bewegungsmangels und nicht auf das Älter werden zurückzuführen. Natürlich müssen wir alle irgendwann einmal sterben. Ja, es gibt es einen natürlichen Altersabbau. Dieser ist aber weitaus geringer, als die meisten Menschen glauben.
Wie viel Bewegung wird empfohlen?
Unser Lebensstil und eben auch das Maß an Bewegung bestimmt, in welcher Qualität und in welchem Zustand wir älter werden! Sie haben es also selber in der Hand, indem Sie sich gezielt bewegen und ggf. gezielt trainieren. Deshalb möchte ich Ihnen zum Schluss noch einige konkrete Empfehlungen an die Hand geben.
Versuchen Sie sich im Alltag so viel wie möglich zu bewegen. Gehen Sie täglich zwischen 5000 -14000 Schritte. Ein Schrittzähler oder Fitness Aktivity Tracker kann dabei eine zusätzliche Hilfe sein. Trainieren Sie gezielt Ihre Ausdauer und Ihr Herzkreislaufsystem, Ihre Beweglichkeit und die Kraft ihrer Muskulatur. Orientieren Sie sich dabei an den Empfehlungen der WHO für gesundheitsorientiertes Training und absolvieren Sie pro Woche ca. 150 Min. moderates Ausdauertraining oder 75 Min. intensives Ausdauertraining. Ergänzen Sie dies 2 x pro Woche mit Krafttraining.
Hilfe und Unterstützung können Sie sich bei Bewegungsexperten und Fitnesstrainern/-innen holen. Diese beraten Sie gerne und erklären Ihnen, wie Sie das Ganze in der Praxis umsetzen können. Versuchen Sie etwas zu finden, was Ihnen Freude und Spaß macht.
Meine Mitarbeiter/-innen und ich sind für Sie da. Vereinbaren Sie einen kostenlosen und unverbindlichen Beratungstermin unter 09561/68314. Nutzen Sie unsere 4 Wochen Testaktion. Wir erstellen Ihnen ein Trainingsprogramm und zeigen Ihnen Übungen, mit deren Hilfe Sie schon nach 4 Wochen deutliche Besserungen feststellen können.
Herzlichst Ihr Rainer Falch