Was sollte ich beim Fasten beachten?
Das Fasten ist eine sehr alte und bewährte Naturheilmethode. Fasten ist so alt wie der Mensch. Es scheint so, dass sich der menschliche Organismus im Laufe der Zeit daran angepasst hat.
Nachdem die Anzahl von Zivilisationskrankheiten in den letzten Jahrzehnten dramatisch zugenommen hat und auf der anderen Seite verschiedene naturheilkundige Ärzte sensationelle Heilerfolge bei unterschiedlichsten Krankheiten erzielen konnten, ist das Fasten verstärkt in den Blickpunkt der Wissenschaft gerückt. Zeitungen berichten regelmäßig über die neuesten Erkenntnisse des Fastens z. B. von Prof. Valter Longo, LA, USA und Prof. D. Andreas Michalsen von der Charite in Berlin. Das Thema Fasten ist hip geworden.
Was aber passiert beim Fasten und worin liegt der Nutzen?
Viele Menschen essen und trinken zu viele unnatürliche Nahrungsmittel mit zu vielen Zusatzstoffen, die in der Natur so nicht vorkommen. Auf der anderen Seite fehlen ihnen zunehmend bestimmte wichtige Stoffe. Viele nehmen mit dem Essen und Trinken zu viele Kalorien zu sich und werden dadurch übergewichtig. Damit überfordern sie den gesamten Organismus und einzelne Organe. Sie erzeugen Chaos und Unordnung in Körper und Geist.
Fastenphasen geben die Chance, im Organismus angerichtetes Chaos und Unordnung wieder zu beheben und aufzuräumen. Dies ist z. B. vergleichbar mit dem Aufräumen Ihres Kellers oder eines anderen Lagerraums. Eine ganze Zeit lang können Sie alles wahllos sammeln und einlagern. Irgendwann kommt aber der Punkt, an dem das Ganze nicht mehr funktioniert und Sie nichts mehr finden. Der Raum fängt an zu muffeln. Höchste Zeit aufzuräumen! Ähnlich ist es mit Ihrem Körper. Dieser braucht Phasen des Aufräumens und der Ausscheidung sowie der Wiederherstellung der natürlichen Ordnung. Wenn dies nicht rechtzeitig geschieht, kommt es zum Ausbruch von Chaos (Krankheit) wie z. B. Diabetes Mellitus oder Krebs. Durch Fasten verliert man zudem das ein oder andere Kilogramm und wirkt Übergewicht entgegen. Die Entgiftung des Körpers wird gefördert und Entzündungen reduziert. Regelmäßiges Fasten wirkt dem Alterungsprozess entgegen und gilt als eine natürliche lebensverlängernde Maßnahme.
Welche Fastenmethoden gibt es?
Man unterscheidet das klassische Fasten vom Kurzzeit-Fasten.
Das klassische Fasten erstreckt sich über 5-7 Fastentagen. Es beginnt mit 1-3 Entlastungstagen zur Vorbereitung. Zum Abschluss kommt das Fasten mit dem Fastenbrechen. Jetzt schließen sich noch einigen Tage Aufbauphase an. Methoden sind z. B. das Heilfasten, Fasten nach Buchinger, Hildegard Fasten, Basenfasten. Bei den meisten Fastenmethoden kommt es am 1. Fastentag zur Darmentleerung durch Abführtee, 1-2 Einläufe oder die Einnahme von ca. einem ¾ Liter warmen Wasser mit Glaubersalz.
Beim Kurzzeit-Fasten gibt es ebenfalls unterschiedliche Methoden z. B. die 16/8, die 20/4 und die 2/7 Methode d.h. man fastet 16 bis 20 Stunden und isst nur in den verbleibenden 8 bzw. 4 Stunden oder man fastet an 2 Tagen in der Woche und isst die restlichen 5 Tage normal.
Bei diesem „normalen Essen“ liegt nach meiner Meinung der entscheidende Faktor für einen dauerhaften Erfolg. Nach Beendigung des Fastens sollte mit einer vollwertigen und überwiegenden pflanzlichen Ernährung weitergemacht und größtenteils auf alle ungünstigen und krankmachenden Nahrungsmittel und Getränke verzichtet werden. Fasten kann in diesem Sinne auch der Start in eine Veränderung der Ernährungsgewohnheiten sein.
Deshalb nutzen Sie die Chancen des Fastens für Ihre Gesundheit, vorbeugend wenn Sie noch von Krankheiten verschont sind. Nutzen Sie die Heilkraft des Fastens aber auch, wenn Sie bereits erkrankt sind.
Wenn Sie noch nie gefastet haben, ist eine Fastenbegleitung durch einen im Fasten erfahrenen Arzt oder auch eine betreute Fastenwoche zu empfehlen.
Herzlichst Ihr Rainer Falch